Qualität in Kitas (9.) – Qualitätsentwicklung und Qualitätsprüfung (Audit, Zertifizierung)?

In den Diskussionen um das Qualitätsmanagement spielt die Zertifizierung eine besondere Rolle. Vor allem in den Konzepten, die sich an der DIN EN ISO 9000 orientieren, ist dies der Königsweg zur Qualität. Bei der Zertifizierung überprüft eine externe Person, ob die Einrichtung über ein Qualitätsmanagement verfügt und ob sie auch danach arbeitet. Wenn der Auditor, so nennt man die Person, die die Zertifizierung durchführt, zu der Einschätzung kommt, dass dies der Fall ist, bekommt die Einrichtung ein Gütesiegel und kann damit für Außenstehende dokumentieren, dass sie erfolgreich Qualitätsmanagement betreibt und die Anforderungen an die DIN EN ISO 9000 erfüllt.

Die Zertifizierung ist eine externe Überprüfung. Eine solche Überprüfung ist aber nicht zu verwechseln mit der Entwicklung von Qualität selber. Es spricht vom Grunde her nichts dagegen, die Qualität der Arbeit einer sozialen Einrichtung einer externen Begutachtung zu unterziehen.  Man muss sich aber klar machen, dass Prüfungen einer eigenen Dynamik unterliegen. Natürlich wird die Einrichtung versuchen im Rahmen der Zertifizierung einen möglichst guten Eindruck zu machen. Dazu gehört es, Fehler und Schwächen möglichst zu kaschieren. Für die Qualitätsentwicklung ist aber etwas anderes gefordert. Bei der Reflexion der eigenen Arbeit sind Fehler und Schwächen – neben den vorhandenen Ressourcen und Stärken – zentrale Ansatzpunkte, die Arbeit weiterzuentwickeln und zu verbessern. Insofern folgen Qualitätsprüfungen (Zertifizierungen, Audits) und Qualitätsentwicklung unterschiedlichen Logiken. Qualität lässt sich nicht von außen in Organisationen hineinprüfen. Qualität muss von innen entwickelt werden. Ausführlicher dazu: Qualitätsmanagement in  Zeiten des Wandels (S. 23)!