Kitas in NRW

Der neue "NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) hat einen vierstufigen Plan vorgestellt, mit dem die Existenz der Kindertagesstätten im Land langfristig gesichert und ihre Qualität verbessert werden soll." (WAZ vom 3.8.2017).

Damit bestätigt Minister Stamp zum großen Teil erst einmal die Vereinbarungen des Koalitionsvertrags (siehe meinen Blog vom 29.6.17.). Vordringlich geht es um eine Soforthilfe in Millionenhöhe (Punkt 1), damit Träger keine Einrichtungen schließen müssen. Danach „werden wir bis zum Jahr 2019/20 das Kinderbildungsgesetz überarbeiten (Punkt 2) und die Finanzierung so gestalten, dass nicht alle fünf Jahre nachgebessert werden  muss.“ Mit Blick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sollen die Öffnungszeiten flexibler (Punkt 3) gestaltet werden. Dabei hört sich „Pilotversuche mit `24-Stunden-Kitas´“ etwas defensiver an als „bedarfsgerechte Betreuungsangebote in den Randzeiten sowie bei Schicht- und Nachtarbeit“, so wie es im Koalitionsvertrag (Seite 4) steht. Die Qualität der pädagogischen Arbeit soll gestärkt werden durch „die verbindliche und flächendeckende Sprachförderung“ Punkt 4). Im Koalitionsvertrag war die Rede davon, wieder eine „Feststellung des Sprachstandsniveaus bei allen Vierjährigen“ einzuführen und die sich daraus ergebende “ notwendige Förderung“ (ebd.) sicherzustellen. Auf die Details und die zeitliche Umsetzung darf man dann gespannt sein, ebenso was dann aus den unter Rot-Grün mit viel Aufwand eingeführten Konzepten und Verfahren zur alltagsintegrierten Sprachförderung wird. Nicht mehr die Rede ist von den „besonderen Herausforderungen in sozialen Brennpunkten“ (ebd.), die man sich zusammen mit den Trägern und den kommunalen Spitzenverbänden anschauen wollte, und von der Entbürokratisierung der Arbeit, damit „Erzieherinnen und Erzieher wieder mehr Zeit bei den Kindern und weniger Stunden am Schreibtisch verbringen.“ (Ebd.). Aber diese Ankündigung aus dem Koalitionsvertrag war sehr vage und nicht mit konkreten Maßnahmen hinterlegt. Veränderungen bei den Personalschlüsseln und / oder eine Ausweitung der Gebührenfreiheit standen bei Schwarz-Gelb von Beginn an nicht auf der Agenda (außer im Wahlprogramm der FDP). Für mich überraschend – weil entgegen der Ankündigungen – soll das „Prestigeprojekt `Kein Kind zurücklassen´der Vorgänger-Regierung zunächst weitergeführ(t)… und finanziell angemessen ausgestattet (werden).“ Ich werde die Kita-Politik des Landes im Auge behalten und weiter darüber berichten. 

Wenn Sie Details nachlesen wollen. Hier sind die der vollständige WAZ-Artikel vom 3.8.2017 und der Koalitionsvertrag.