Kita-Kinder und Smartphone: Daddeln macht doof?
Jetzt ist es also durch eine Studie belegt und damit sozusagen wissenschaftlich „amtlich“: Smartphone und Tablet können Kinder ernsthaft und nachhaltig krank machen und in ihrer Entwicklung schaden. Nachweislich. Vorgestern hat das Institut für Medizinökonomie und Medizinische Versorgungsforschung die Ergebnisse einer Studie über die Wirkung digitaler Medien auf Kinder und Jugendliche (BLIKK-Studie -die Buchstaben stehen für: Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz, Kompetenz, Kommunikation) der Presse vorgestellt. Vielleicht haben Sie in Ihrer Zeitung davon gelesen; den Link zur kompletten, offiziellen Pressemitteilung und zur (ausführlicheren) Zwischenauswertung finden Sie am Ende des Beitrags.
Dies sind – kurz zusammengefasst – die Ergebnisse der beteiligten Forscher und Kinderärzte:
70% (!) der Kinder im Kita-Alter beschäftigen sich täglich mehr als eine halbe Stunde mit Smartphone oder Tablet. Säuglinge, deren Eltern während der Kinderbetreuung oft das Smartphone nutzen (also das Baby stillen/füttern und dabei chatten, den Kinderwagen schieben und dabei daddeln, das Baby vor’s Tablet legen/setzen, um es zu beschäftigen…) zeigen Fütter- und Einschlafstörungen, Hinweise auf Bindungsstörungen. Kleinkinder (2 bis 5 Jahre), die täglich mehr als 30 Minuten mit Smartphone oder Tablet beschäftigt sind (also 70% aller Kinder dieser Altersklasse!), neigen zu motorischer Hyperaktivität, Konzentrationsstörungen, Sprachentwicklungsstörungen und anderen, allgemeinen Entwicklungsstörungen und psychischen Verhaltensauffälligkeiten, beispielsweise im Sozialverhalten: Aggressivität wird hier benannt. Bei größeren Kindern (über 5 Jahren) wurde außerdem ein Zusammenhang mit Übergewicht festgestellt (als nachträgliche Folge: wegen Bewegungsmangel und der Neigung zum Konsum süßer Sachen beim Sitzen vor Monitoren); mit dem Konsum der Medien wachsen Neigung zu Stress, Schlafstörungen und die Gefahr des Kontrollverlustes im Umgang.
… kurz: Die Wissenschaft hat festgestellt, dass digitale Medien unsere Kinder dick, dumm und krank machen. Hier müssen wir gegensteuern! Dazu möchte ich gern einige Gedanken beisteuern. Es geht nicht darum, die neue Technik zu verteufeln, sondern mehr über Zusammenhänge zu wissen und zu verstehen, damit wir als Pädagoginnen und Pädagogen – und auch als Eltern – einen bewussten Umgang damit erreichen können.
So richtig erstaunen können die Ergebnisse der BLIKK-Studie ja niemanden, der mit Kindern zu tun hat. Hirnforscher Manfred Spitzer warnt ja schon lange vor einer schleichenden „digitalen Demenz“ (Sein Buch „Digitale Demenz“ ist 2012 erschienen) unserer Kinder, hat dafür allerdings immer wieder auch viel Kritik einstecken müssen, er sehe die positiven Potenziale der neuen Medien nicht. Der britische Kinderpsychologe Richard House nannte es schon 2015 „verantwortungslos“, wenn Eltern zuließen, dass ihre Kinder das Tippen und Wischen früher lernen als das Laufen. Er findet es sogar eine Form des Kindesmissbrauchs. Es ist, sagt er, eine Umkehrung des natürlichen Laufs der Dinge, wenn die Kinder die virtuelle Welt früher kennenlernen als die reale.
Kinder lernen im Kontakt
Wie lässt sich die Digital-Debatte einordnen in unser pädagogisches Fachwissen? – Wir kommen „unfertig“ auf die Welt – anders als manche Tiere, die sich nach dem Schlüpfen aufrappeln und flugs selbstständig in die Welt wandern (Reptilien machen das beispielsweise so). Unsere Kinder müssen die Welt erst kennenlernen, verstehen und gestalten lernen, bevor sie ihren Weg gehen können. WIE sie lernen, darüber haben uns Hirn- und Entwicklungsforschung in den letzten Jahren viel Neues berichtet. (Besser gesagt: Neu war, dass nun wissenschaftlich bewiesen und belegt war, was empathische Eltern und Pädagog/innen schon immer instinktiv gewusst und gefördert haben). Und dies ist die Quintessenz dessen, was wir über das Lernen wissen, und was auch wichtig ist im Hinblick auf den Umgang mit digitalen Medien: Kinder lernen im Kontakt. Im Kontakt mit Menschen (zuvörderst mit ihren wichtigsten Bezugspersonen) und im Kontakt mit dem Raum und den Dingen ihrer Umgebung.
1. Entwicklung braucht Beziehung
Ein Menschenkind braucht die Sicherheit einer verlässlichen Bindung an eine Bezugsperson; das unterscheidet es von Nestflüchtern wie zum Beispiel kleinen Schildkröten, die von Anfang an ihr Glück allein versuchen müssen.
Bindung ist ein Gefühl: Für das Kind ist es wichtig, zu spüren, dass es zu jemandem gehört, dass es gesehen, gemocht und bei Bedarf unterstützt wird. Dieses Gefühl ist eine notwendige Bedingung dafür, dass Menschenkinder sich gut entwickeln können. Sie brauchen das Gegenüber, um im Dialog mit ihm die Welt zu erfahren und zu verstehen; die Pädagogen nennen das „Ko-Konstruktion“.
Eltern sind die ersten Bezugspersonen für ein Kind, daher ist es so wichtig für seine Entwicklung, dass die Bindung hier gelingt. Sie entsteht, indem das Baby das zugewandte Lächeln und nette Worte von Mama oder Papa erfährt, wann immer diese sich mit ihm befassen: beim Füttern, beim Ausgehen, beim Wickeln, beim Spielen… je mehr, desto besser.
Da leuchtet es unmittelbar ein, dass dem Kind, das beim Füttern, Ausgehen, Wickeln, Spielen etc. nicht angeschaut wird, weil Mutter oder Vater sich gleichzeitig ihrem Smartphone widmen, hier etwas verlorengeht: wertvolle Zeit des Beziehungsaufbaus und der Beziehungsversicherung. Das ist nicht nur traurig, sondern gefährdet eben auch die Entwicklung. Ein kleines Kind, das sich in seiner Bindung nicht sicher fühlt, ist gestresst und hat keine innere Energie, sich der Welt offen, vertrauensvoll und neugierig zuzuwenden. Viele Eltern wissen das gar nicht.
Zeit für die „Ko-Konstruktion“ des kindlichen Weltwissens geht auch dann verloren, wenn die Mattscheibe zum Babysitter wird. Da ist zwar alles schön bunt und oft auch laut, aber Smartphone und Tablet sind nun mal keine Bezugspersonen und Begleiter auf dem Weg der Weltentdeckung.
Sehr augenfällig und schwerwiegend ist in diesem Zusammenhang die Auswirkung auf die Sprachentwicklung der Kinder. Die Entwicklungsforschung betont seit Langem die Notwendigkeit der Interaktion des Kleinkinds mit seiner Bezugsperson beziehungsweise seinen Bezugspersonen, damit es sprechen lernt. Ein Tablet interagiert nicht wirklich, auch wenn ein „interaktives“ Programm darauf läuft. Die Beteuerungen der Spielwarenindustrie, mit lustigen Babyprogrammen die kindliche Sprachentwicklung zu fördern, sind irreführende Versprechungen: Kein Kind lernt sprechen, indem man es allein vor einen Bildschirm setzt, wo es berieselt und beflimmert wird.
2. Lernen ist Be-GREIFEN
Wie schon mein Lieblingsgenie Einstein sagte: „Lernen ist Erfahrung“. Erfahren aber muss man mit dem eigenen Leib, im „handgreiflichen“ Kontakt mit den Dingen, welche die Welt so bietet. Bei Babys gehört dringend auch der „mundgreifliche“ Kontakt dazu.
Das kann keine Mattscheibe bieten. Sie liefert nicht die Dinge der Welt, sondern Bilder von den Dingen. Diese Bilder weiß ich einzuordnen, wenn ich vorher ausgiebig Gelegenheit hatte, das, was sie zeigen, „in echt“ zu erleben und auszuprobieren. Und das ist es, was Kinder in ihren ersten Jahren tun müssen: erfahren, erleben, erfinden, erproben. Lernen ist Tun, nicht Konsumieren.
3. Lernen ist Gestalten
Die Natur hat uns so unvollkommen auf die Welt Kommenden einige hilfreiche Impulse mitgegeben, damit wir lernen, uns hier zurechtzufinden; jedes Kind bringt sie bei seiner Geburt mit: unsere Neugier, unsere Lust am Lernen und unsere Freude am Gestalten sind unsere „eingebauten“ Lernmotoren. „Gestalten“ meint hier kein Kunstgewerbe; es bedeutet, dass wir etwas tun wollen, was Dinge verändert. Wir wollen Einfluss nehmen auf die Welt um uns herum, Sachen (um-)formen, an- und umordnen, aufbauen, umkippen, Spuren machen… zum Beispiel im Form einer Kakaospur auf der Tischdecke, eines Turms aus Holzklötzchen oder einer wild aufgescheuchten Taubenschar im Park. Bei Kindern ist dieser Gestalter-Impuls unverstellt und unmittelbar zu beobachten. Philosophen haben diesen Menschheitsaspekt „Homo faber“ genannt: der schaffende, der bauende, der „fabrizierende“ Mensch. Das liegt uns im Blut.
Für Große mag nun die digitale Technik hervorragende Möglichkeiten eröffnen, kreativ zu sein und Dinge zu erschaffen: Kunstwerke etwa, oder großartige Konstruktionspläne, die so komplex und so exakt nur mit dem Computer machbar sind. Aber Kinder brauchen, bevor sie dieses technische Potenzial nutzen können, reale Erfahrungen mit dem „Fabrizieren“ in der wirklichen Welt.
4. Lernen braucht Bewegung
Wir wissen – zum Beispiel aus der Hirnforschung, aber auch aus Psychomotorik, Brain-Gym® etc. – dass es eine enge Wechselbeziehung zwischen Bewegung und Lernen gibt. Bei der Entwicklung des Säuglings zum Schulkind laufen körperliche und geistige Entwicklung Hand in Hand. So ist beispielsweise die gesunde Entwicklung des Körperschemas (das ist das „innere Bild“ davon, wie mein Körper aufgebaut ist) wichtig für die Entwicklung des mathematischen Denkens, Rhythmus und Bewegung fördern die Sprachentwicklung, um nur zwei Beispiele zu nennen. Allgemein fördert Bewegung nicht nur das Ausbilden des Muskelapparats, sondern auch des Denkapparats: Es unterstützt beispielsweise die Ausbildung der Botenstoffsysteme im Gehirn.
Es liegt auf der Hand, dass Smartphone & Co zur Bewegungsentwicklung nicht viel Förderliches beitragen. Im Gegenteil werden sie ja nicht selten von Eltern gezielt eingesetzt, um die Kinder zu beschäftigen und „ruhigzustellen“.
5. Erwachsene sind Vorbilder
Dies ist eine alte Weisheit: Kinder lernen am Vorbild. Und die neue Erkenntnis aus der BLIKK-Studie lautet: Die Mehrzahl der Erwachsenen weiß im Hinblick auf digitale Medien nicht, was sie tut. Man fand heraus, dass sich 41% der befragten Eltern bisher nie über die Nutzung digitaler Medien informiert haben, und dass gleichzeitig 90% denken, hier gebe es keinen Beratungsbedarf. Also: Das Bewusstsein über den eigenen Umgang mit digitalen Medien ist gering, ebenso jenes über die problematische Wirkung auf kleine Kinder. So scheint Eltern ihre Vorbildfunktion an der Fußgängerampel stärker klar zu sein als beim eigenen Umgang mit dem Smartphone. Dabei ist natürlich die „daddelnde“ kinderwagenschiebende Mutter nicht bloß „nicht auf Sendung“ für ihr Kind, sondern auch Vorbild in Sachen Umgang mit dem Smartphone. So wie auch die Erzieherin, die wie ein Junkie jede kleine Pause für die Bedienung ihrer gierigen kleinen Maschine nutzen muss.
Was heißt das nun für die Arbeit in Kitas?
Viele Eltern und auch Pädagoginnen und Pädagogen stehen nicht wenig ratlos vor der Situation: Wir ahnen ja schon länger, dass ausufernde Ausflüge in die digitale Welt unseren Kindern nicht guttun – aber sind sie nicht Teil unserer heutigen Umwelt, in die unsere Kinder doch hineinwachsen müssen? Isolieren wir unsere Kinder nicht, wenn wir ihnen Zugänge verbieten? Verwehren wir ihnen nicht für ihre Zukunft notwendige Bildungschancen, wenn sie nicht von klein auf mit dem Tablet umzugehen lernen? – Wie also sollen wir als Kita-Profis diesem digitalen Großangriff begegnen?
Vor zwanzig Jahren hieß die Medien-Frage noch, ob und wie viel Kinder fernsehen dürfen oder sollen. Das war ein weitgehend privates Thema, denn der Fernseher stand im häuslichen Wohnzimmer (und nicht selten auch im Kinderzimmer), nicht aber in der Kita. Wir stehen noch am Anfang, um für unseren Umgang mit der digitalen Welt sinnvolle und praktikable Anhaltspunkte zu entwickeln; bisher macht das mehr oder weniger jede Kita für sich selbst (oder eben nicht). „Von oben“ gibt es bislang wenig Orientierungshilfe: Als Hinweise zum Bildungsbereich Medien findet man im „Medienkompetenzportal NRW“ beispielsweise lediglich die Vorschläge, in der Kita Medienerlebnisse (gemeint sind offenbar zuvörderst Fernseherfahrungen) zu verarbeiten, und in kreativen Projekten beispielsweise Geräuschmemorys oder Bilderrätsel etc. herzustellen. Hier ist die digitale Welt noch kein Thema (www.medienkompetenzportal-nrw.de/grundlagen/handlungsfelder/kindertageseinrichtung.html). In den Bildungsgrundsätzen für NRW (https://www.mfkjks.nrw/sites/default/files/asset/document/bildungsgrundsaetze_januar_2016.pdf) ist zum Bildungsbereich „Medien“ zwar zu lesen, dass es digitale Medien gibt, aber die Handlungsvorschläge erfassen doch die Komplexität der digitalen Medien nicht wirklich und bleiben allgemein oder banal (digitale Bilder für’s Portfolio machen).
Legen wir zugrunde, was besagte BLIKK-Studie ergeben hat, so hat das „digitale Problem“ der untersuchten Kinder im Kita-Alter mehrere Seiten:
1. Sie erleiden Schäden, weil ihre Bezugspersonen sich durch digitale Medien davon ablenken lassen, eine Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen, mit ihm in einen Dialog zu kommen und es beim Weltentdecken zu begleiten.
2. Sie erleiden Schäden, weil sie zu früh zu viel mit digitalen Medien spielen, und zwar anstatt in dieser Zeit, wie es ihre Entwicklungsaufgabe wäre, in Aktion, körperlich, in Bewegung und mit allen Sinnen ihre Umwelt „hand-greiflich“ kennenzulernen.
3. Sie erleiden Schäden, weil sie durch das Vorbild Smartphone-abhängiger Erwachsener genau dem nacheifern wollen: möglichst viel Zeit mit Daddeln verbringen.
Das bedeutet, das EIGENTLICHE Problem sind erst einmal nicht die Geräte, sondern der Umgang damit. Und dies führt zunächst auf die Eltern zurück: Sie entscheiden ja, wie sie selbst sich verhalten, und welchen Zugang sie ihren Kindern zu digitalen Medien gewähren. – Ich halte nichts von Elternschelte; erstens bringt sie nicht weiter, und zweitens schaden Eltern ihren Kindern ja nicht absichtlich. Sie tun in diesem Fall nur, was wohl so gut wie alle in ihrem Umfeld tun: permanent online sein. Und, was die Spielwarenindustrie als besonders entwicklungsförderlich verkauft: ihren Kindern Baby-Lernförder-Spiele vorsetzen. Die meisten Eltern fühlen sich bei dieser Thematik überfordert und alleingelassen.
Aufgabe pädagogischer Professionalität ist an dieser Stelle, hilfreiche Maßnahmen zu überlegen, die die Kompetenz der Eltern bei diesem Thema stärken kann: ihr Wissen über das Lernen von Kindern und ihre Bereitschaft, über das eigene Nutzerverhalten bei digitalen Medien nachzudenken. Und über ihre Möglichkeiten, dem Druck zu begegnen, dem ihre Kinder durch ihre Kita-Freunde ausgesetzt sind, wenn sie zuhause nicht die ganze digitale Herrlichkeit zur Verfügung haben. Ziel muss ja sein, dass die Eltern gangbare Wege und sinnvolle Regeln finden, wann (ab welchem Alter?), unter welchen Bedingungen (Begleitung/Kontrolle durch Erwachsene? Welche ausgewählten Inhalte? Welche Einschränkungen? Welche Tageszeit? Eigene Geräte oder Nutzung des elterlichen Smartphones?) und in welchem Umfang (wie viele Minuten täglich? Überhaupt täglich??) ihre Kinder digitale Medien in die Finger bekommen sollen. Und: Wie finden wir hilfreiche Maßnahmen, die Freude der Eltern an ihren Kindern zu stärken? Damit sie lieber ihre Kinder ansehen statt auf ihr Smartphone zu starren.
Der an der BLIKK-Studie beteiligte Kinderarzt Dr. Uwe Büsching plädiert dringend dafür, in die U-Untersuchungen der Kinder Fragen nach deren Medienalltag mit einzubeziehen. – So könnte dies auch Standard bei Kita-Erstgesprächen sein, um mit den Eltern von Anfang an über dieses Thema bewusst im Gespräch zu sein. Wünschenswert wären außerdem Elternabende und Info-Veranstaltungen zum Thema digitale Medien, aber auch fundierte Fachfortbildungen, weil nicht nur Eltern mehr Wissen hierzu brauchen; auch die Fachkräfte benötigen mehr Expertise und eigene Medienkompetenz, wenn sie ihrer Aufgabe gerecht werden wollen, die Kinder beim Erwerb von Medienkompetenz zu unterstützen.
Ob man dazu am Ende auch Kinder-Tablets mit Spielen in der Kita braucht, weiß ich nicht. Ich glaube eher nicht, denn ich teile nicht die Befürchtung, Kinder könnten das Tippen und Wischen nie mehr vernünftig lernen, also Zukunftschancen verpassen, wenn sie erst nach der Kita-Phase damit anfangen. Und wir können uns getrost darauf verlassen, dass sie auch anderweitig mitbekommen, dass digitale Medien heute Teil unseres Alltags sind. Gleichzeitig: angesichts ihrer zahlreichen nützlichen Seiten wäre es ausnehmend dumm, Smartphone, Tablet & Co zu verteufeln, auszublenden oder zu tabuisieren.
Sorgen müssen wir dafür, dass die Kinder alle Zeit haben, die sie wollen und brauchen für das, was in der Kita-Zeit ihre Entwicklungsaufgabe ist: Die Welt kennenlernen, in Kontakt treten, kommunizieren. Hand-greiflich, in Beziehung und im Dialog mit echten Bezugspersonen und echten Dingen. Im besten Fall ist dann das Smartphone und das Tablet der Eltern eben eines von all diesen Dingen in der Welt.
Gabriele Dahle
Links zur BLIKK-Studie: Studie: http://www.drogenbeauftragte.de/fileadmin/dateien-dba/Drogenbeauftragte/4_Presse/1_Pressemitteilungen/2017/2017_II_Quartal/2017-05-29_PM_Blikk.pdf Zwischenstand: http://www.rfh-koeln.de/sites/rfh_koelnDE/myzms/content/e380/e1184/e29466/e34095/e34098/20161121_BLIKK_Pressemitteilung_Aend_VJ_ger.pdf
Die Meinung von Richard House zum Thema Tablets bei Kindern kann man z.B. hier nachlesen: http://www.focus.de/familie/videos/verantwortungslos-und-gefaehrlich-dr-house-warnt-eltern-die-ihren-kindern-das-tablet-geben-betreiben-kindesmissbrauch_id_4967676.html
Von Manfred Spitzer findet man viele Vorträge bei youtube. Zum Beispiel diesen: “Warum Handys dumm machen”: https://www.youtube.com/watch?v=oLCOzpwuYE8