Wer die E-Mail öffnet, findet nicht nur ein vergnügliches Kinderlied zum Thema Schmetterling, sondern auch eine Anleitung, wie sich die bunten Falter mithilfe der Abklatschtechnik auf Papier bringen lassen. Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Bildung und Betreuung von Kindern, aber auch in den Kitas antreibt, ist das Bedürfnis, den Kindern zu zeigen, „dass sie uns am Herzen liegen“, erläutert Michaela Könner. Es gehe darum, mit den Eltern und Kindern aus den Einrichtungen in Kontakt zu bleiben – trotz Corona-Ausbreitung und Kontaktarmut. „Die ersten Rückmeldungen von Eltern waren sehr begeistert“, berichtet Michaela Könner. Künftig sollen regelmäßig Anregungen für Spiele, Lieder oder Bastelaktionen in den virtuellen Briefkästen der Eltern landen. Die nächste Kita-Post ist bereits in Arbeit. Es ist ein Brief der Einrichtung an die Kinder. „Darin erinnern die pädagogischen Fachkräfte, was sie gerade in der Kita tun, informieren über Neuigkeiten und bieten Kindern wie Eltern an, in Kontakt zu bleiben. Egal, ob per Telefon, Brief oder E-Mail“, erklärt Michaela Könner.
Außerdem haben sich die Beteiligten kleine Aufmerksamkeiten überlegt: beispielsweise basteln die Fachkräfte Geburtstagskarten, für die Osterferien wird bereits Oster-Post vorbereitet, Vorschulkinder bekommen Anregungen für die Schultüte zugesandt und die Kita Sundheim versendet weiterhin ihre Familienpost mit Ideen und Anregungen. Dies ist nur eine Auswahl dessen, was sich der Fachbereich Bildung, Soziales und Kultur gemeinsam mit den Einrichtungsleitungen überlegt hat. Diese Initiativen richten sich an Kinder, die in städtischen Kitas angemeldet sind. Für Kinder in der Notbetreuung werden diese Vorschläge in den Kitaalltag eingebettet.
„Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Kindertageseinrichtungen machen hier, insbesondere in dieser schwierigen Zeit, einen hervorragenden Job“, berichtet Dr. Marcus Kröckel, Leiter des Fachbereichs Bildung, Soziales und Kultur und macht gleichzeitig auf ein Thema aufmerksam, welches stärker in den Fokus rücken wird, je länger die Kindertageseinrichtungen geschlossen bleiben. „Die Betreuung der Kinder im häuslichen Umfeld, die Schließung der Spielplätze und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens sowie eine mögliche häusliche Quarantäne, kann gerade bei Familien, die in kleinen Wohnungen mit mehreren Kindern leben und keinen Garten haben, zu Aggressionen führen.“ Gerade Familien mit geringen Einkommen seien besonders betroffen. Der Fachbereich hat unter der Rufnummer 07851 88-2415 ein Sorgentelefon eingerichtet. Hier können Betroffene montags bis freitags, jeweils von 10 bis 12 Uhr sowie von 16 bis 18 Uhr, Beratung bekommen. Kröckel ergänzt: „Wir sind gerade dabei, weitere Maßnahmen vorzubereiten, um Familien für diese besondere Situation Unterstützung anzubieten.“
Quelle: Stadtnachrichten der Stadt Kehl am Rhein vom 26.03.2020