Bildungspläne und Ihre Umsetzung (2.)

Die Bildungsbereiche von den Kindern her denken?! lautet ein Artikel von Norbert Neuss in TPS Heft 9/2014. Er stellt drei verschiedene Modelle vor, wie die Bildungspläne der Länder in den

Tageseinrichtungen für Kinder Praxis werden können. Man kann – Modell A – die Bildungspläne als Angebotsvorgabe verstehen. Dann leitet man aus die Bildungsbereichen bereichsspezifische (Sprache, Mathematik etc.) Angebote für die Kinder ab. Dabei können die aktuellen Bedürfnisse und Themen der Kinder verloren gehen. Modell B ist der multiperspektivische Projektzugang. So können z.B. am Thema oder Projekt „Wald“ unterschiedliche Bildungsbereiche integriert werden: Waldtiere und -pflanzen, Waldlieder und -geschichten, Waldbilder etc. In einem solchen Projekt greifen mehrere Bildungsbereiche ineinander. Man könnte hier den klassischen (und nicht immer ganz einfachen) Begriff der „Ganzheitlichkeit“ bemühen. Ein dritte Variante  – Modell C – besteht darin, die Bildungsbereiche vom einzelnen Kind herzu denken. Dazu findet sich ein Beispiel in dem Beitrag. Ein 4-jähriger Junge deckt kleine Steinhäufchen mit Muscheln ab: In dieser Spieltätigkeit stecken mathematische Aspekte (Übereinstimmung der Anzahl der Steinhäufchen und der Muscheln), die Wahrnehmung der Raumgliederung, motorische Aspekte (Pinzettengriff) und weitere. Näheres und ausführlicher hierzu in Theorie und Praxis der Sozialpädagogik Heft 9/2014. Dieses Heft hat den Themenschwerpunkt „Zehn Jahre Bildungspläne“. Wir werden in den nächsten Wochen weitere Beiträge und Diskussionspunkte vorstellen.